Widersprüche in feministischen Diskussionen

Wenn man längere Zeit Diskussionen mit einigen (nicht allen) linken Feministinnen verfolgt (oder gar führt) dann fallen einem mehr und mehr die inneren vielen Widersprüchlichkeiten der dort teilweise vertretenen Positionen auf. Hier mal die Häufigsten der letzten Zeit:

 Da gibt es z.B. einerseits die Ablehnung des Rechtsstaatsprinzips (weil der die „rape culture“ fördert) und gleichzeitig die Forderung nach Einführung einer gesetzlichen Frauenquote durch eben diesen Rechtsstaat.

„Begründet wird das dann gern mit dem Rechtsstaatlichkeitsprinzip, der Aufklärung und all dem Rotz, der von weißen europäischen Männern in mächtigen Positionen erfunden wurde, um ihren Besitzstand zu wahren und universale Menschenrechte für ihren eigenen Vorteil zu instrumentalisieren.“

http://medienelite.de/2011/07/06/temporar-hassen-und-langfristig-dagegen-sein/

Dem Staat als solchem wird einerseits  generell misstraut und bei jeder Handlung die böseste Absicht unterstellt (in bester anarchistischer Manier wird oft sogar die Abschaffung von Staatsgewalt als solcher propagiert ) um dann fast im gleichen Atemzug die Enteignung und Verstaatlichung von Unternehmen zu fordern.

 Das Recht eines Unternehmens durch geschlechtsspezifische Verkaufsstrategien den Umsatz zu erhöhen wird abgelehnt, wenn dabei Geschlechterstereotype bedient werden („Frauenzone bei Media Markt“). Umsatz zu machen ist schließlich Kapitalismus und daher schlecht. Wenn dagegen Handelsunternehmen mangels ausreichend Umsatz insolvent werden, wird plötzlich lauthals die daraus folgende Arbeitslosigkeit des weiblichen Verkaufspersonals beklagt („Schlecker-Frauen“).

 Es wird eine gesetzliche Frauenquote gefordert und wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass allein schon die Weiblichkeit von Quotenfrauen künftig eine Veränderung der Gesellschaft bewirken muss, während man gleichzeitig darüber jammert, dass eine konservative Karrierefrau wie Kristina Schröder in exponierte Position gelangen kann und dabei Feminismus offen ablehnt.

 Da wird betont, dass biologische Geschlechterunterschiede nicht existieren (sollen) und nur vom bösen Patriarchat anerzogen werden und gleichzeitig mit Studien gewedelt, dass weibliche Führungskräfte angeblich einen sozialeren Führungsstil hätten, der den Unternehmen zugute kommt.

 Da wird betont, dass Feminismus doch für alle gedacht sein soll und wenn Männer sich in diesem Gruppenkontext schlecht fühlen, wir das sogar noch als erstrebenswert begrüßt.

„Wenn du ein Mann* bist, muss es sich scheiße anfühlen, wenn dir die nichtmännlichen Leute um dich rum erklären, welche Privilegien du besitzt. Wenn du breitbeinig dasitzt und mit deiner Stimme einen Raum beherrschst, muss es sich scheiße anfühlen, wenn andere dir schildern, wie ohnmächtig und verloren sie deine Dominanz machen kann.“

http://anarchieundlihbe.blogsport.de/2012/04/24/flausch-und-schmerzen-wochenendreflektion/


Hinter den Kulissen der „Mädchenmannschaft“

Stephanie Mayfield kritisiert in ihrem Blog „Feministische Generationen“ die undurchsichtigen Strukturen des Vereins Mädchenmannschaft e.V. der hinter dem Blog Mädchenmannschaft steht.

„Der einfachste und nachvollziehbarste Weg wäre in den Verein einzutreten. Doch nicht mal darüber verliert die Mädchenmannschaft ein Wort. Auf der Seite zum Verein können Infos „per E-Mail“ angefordert werden, aber hey, deren Spendenkonto ist sofort ersichtlich! KEINE SATZUNG ONLINE, ABER SPENDEN HABEN WOLLEN! Nicht mal das Vereinsregister ist genannt! Wo ist dieser Verein registriert? Adresse? Vorstand? Eintrittsbestimmungen?“

Sie weist auch daraufhin, dass es offensichtlich massive Spannungen bei der Mädchenmannschaft gab, die dazu geführt haben, dass drei Mitglieder der Mädchenmannschaft das Handtuch geworfen und die Mannschaft verlassen haben.

„Doch über Redaktions-Interna ist so gut wie nichts bekannt. Zum Beispiel: Hat sich die Mädchenmannschaftsredaktion Anfang des Jahres so sehr zerstritten, dass es zu einer Spaltung kam?“

„Drei Redakteurinnen gehen und treten vom Vorstand zurück? Klingt verdammt nach Streit! Alle Drei sind jetzt bei Frau Lila. Klingt nach Spaltung! Keine Kommentare möglich, Fragen werden nicht beantwortet. Warum? Was ist da passiert? „

Lesenswert sind hier auch die Kommentare,  hier äußern sich auch Nadine Lanztsch und Anna-Sarah von der Mädchenmannschaft zu den Vorwürfen.