Doppelverdiener als angestrebtes Beziehungsmodell

Von feministischer, aber auch von staatlicher Seite ist derzeit das Modell des „Doppelverdienerhaushaltes“ stark gewünscht. Der vermeintlich rückständigen Idee einer Arbeitsteilung, bei der ein Beziehungspartner allein die finanziellen Mittel verdient, steht gerade heutzutage die Forderung gegenüber, Männer und Frauen gleichermaßen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Am besten in Vollzeit.

Diese Entwicklung führt gegenwärtig zu folgenden Auswirkungen:

Durch das höhere Angebot an Arbeitskräften und der inzwischen akzeptierten Idee, dass eine Familie selbstverständlich durch zwei Einkommen ernährt werden muss, ist es heutzutage faktisch nicht mehr möglich mit nur einem durchschnittlichen Gehalt, wie es weiten Teilen der Bevölkerung gezahlt wird, eine Familie zu ernähren. Der Arbeitsmarkt selbst muss durch das erhöhte Angebot solch auskömmliche Löhne auch nicht zahlen.

Vor Einführung der Doppelverdienerbeziehung als herrschendes Rollenmodell musste das Einkommen einer arbeitenden Person zur Alleinfinanzierung einer Familie ausreichend bemessen sein. Diese Notwendigkeit ist nunmehr entfallen. Arbeitgeber müssen, um Arbeitnehmer zu finden, kein Gehalt mehr anbieten, von dem mehrere Personen leben können. Wo früher nur eine Person erwerbsarbeiten musste um über die Runden zu kommen, sind es heute zwei.

Dem könnte man entgegenhalten, dass sich nun beide Partner einer Beziehung „selbst verwirklichen können“, statt dumpfer langweiliger Hausarbeit nachzugehen. Dabei wird aber leicht vergessen, dass die Mehrheit der Bevölkerung nicht in schicken Karrierejobs ihr Geld verdient. Wer einmal den Arbeitstag einer Kassierkraft bei ALDI oder LIDL betrachtet, wird hier nicht viel „Selbstverwirklichung“ finden. Und da ist die Frage, wer denn nun stattdessen die daheim anfallende Hausarbeit erledigen soll noch nicht einmal beantwortet.

Weiterhin wird beim Modell „Doppelverdiener“ die Kinderbetreuung zu einem echten Problem. Der Staat muss hier massiv in Kinderbetreuung investieren um einen Geburtenrückgang wenigstens etwas aufzuhalten. In diesen KiTas entstehen dann natürlich wieder Arbeitsplätze für Personen, die statt Haushalt und Kinder zu betreuen sich selbst verwirklichen können. In dem sie fremde Kinder betreuen.

Es stellt sich also die Frage, ob ein Beziehungsmodell, bei dem jeweils nur eine Person arbeitet für die Familiengestaltung effektiver wäre, unter der Voraussetzung, dass eine Familie mit einem Gehalt ernährt werden kann.


Die mediale Gleichsetzung von Vergewaltigung und sexueller Belästigung

Was einen immer wieder erstaunt, ist die völlig unkritische Vermengung der Begriffe „sexuelle Belästigung“ und „Vergewaltigung“. So kann man bei Zeit online als Überschrift eines Artikels lesen:

Fast 100 Vergewaltigungen am Tahrir-Platz

 

Im zugehörigen Artikel heißt es plötzlich:

Nach Angaben von Human Rights Watch und lokalen Selbsthilfegruppen wurden am Rande der Kundgebungen von Mursi-Gegnern mindestens 91 Frauen vergewaltigt oder sexuell belästigt.

Oder sexuell belästigt. Sexuelle Belästigung ist im Gegensatz zu Vergewaltigung ein sehr weiter Begriff. Sexuelle Belästigung kann z.B. der ungefragte Griff an Körperstellen sein oder auch anzügliche Blicke oder übergriffige Bemerkungen. So etwas ist abzulehnen, aber eben meilenweit von einer Vergewaltigung entfernt.

Wieviele der 91 Frauen wurden belästigt und wieviele vergewaltigt? Man weiss verrät es nicht.

Würde man in einem Arikel auch schreiben: „Fast 100 Tote…..91 Menschen wurden getötet oder zumindest beleidigt und belästigt„.

Wohl kaum.